YouTube für Podcasts? Passt das? Ja. Das zeigt auch der Digital News Report 2023. Die Trends in der Audionutzung und ihre Auswirkungen auf das Audiomarketing
Welche Plattformen sind für das Podcasts spannend, welche sind relevant für das Audiomarketing? Das ist eine der großen Fragen, die wir Podcaster uns immer wieder stellen müssen. Denn der Podcastmarkt in Deutschland ist stark fragmentiert. Verlage entwickeln eigene Distributionskanäle via App oder eigene Plattformen. Player wie Podimo oder Audible werben um Hörer*innen mit Exklusiv-Content, öffnen aber teilweise auch ihre Plattformen für externe Podcastformate. Spotify weitet sein Engagement im Podcastbereich enorm aus und ruft nebenbei das Jahr des Video-Podcasts aus.
Video-Podcast? Da sind wir automatisch bei YouTube. Wie wichtig ist der Kanal für Podcaster? Muss ich meinen Podcast auf YouTube platzieren – auch wenn ich kein Videomaterial habe?
22 Prozent der Hörer*innen nutzen YouTube für Podcasts (Digital News Report 2023)
Der jährliche Digital News Report von Reuters Institute gehört zu meinen Lieblingslektüren. Jedenfalls, wenn wir über Zahlen und Fakten rund um den digitalen Konsum von journalistischen Inhalten sprechen. Der Fokus liegt auf News-Content. Welche Medienmarken sind aus Sicht der User relevant, welche Plattformen werden genutzt? Auch Podcasts und ihre Nutzung sind Teil der Analyse. Das Ergebnis: 25 Prozent der Umfrageteilnehmenden gaben an, im letzten Monat im Zeitraum der Befragung Podcasts auf Spotify zu hören. Auf Platz zwei landet YouTube mit 22 Prozent. Was heißt das für das Audiomarketing?
YouTube, Spotify und der Video-Podcast
YouTube hat das Potenzial von Podcast erkannt. Der Kanal wirbt um Podcaster, indem er Tools für Digital Creators entwickelt, die ihnen das Podcasten im Ökosystem YouTube erleichtern. Das Unternehmen hat zum Beispiel neue Podcast-Management-Funktionen und Podcast-Playlists integriert.
Gleichzeitig promotet Spotify auf seiner Plattform den Video-Podcast und bietet immer mehr Features für die Produktion von Videos an. Die zu Spotify gehörige App Anchor hat zum Beispiel Tools zum Ersetzen der Audiofolgen mit Videocontent im Programm. Spotify flankiert die Editierwerkzeuge mit Tracking-Tools, um den Erfolg der Videos zu messen. Der Hörer oder die Hörerin kann dann entscheiden, ob er oder sie den Podcast als Audio-Podcast hören oder als Video-Podcast sehen möchte.
Kein Bewegtbild ohne YouTube?
Wer aber mit Bewegtbild arbeitet, kommt um YouTube derzeit nicht drumherum. Da YouTube massiv an seiner Positionierung im Podcastmarkt arbeitet, ist zu erwarten, dass YouTube für Podcasts immer wichtiger wird. Was bedeutet das für das Audiomarketing?
Podcaster und Unternehmen sollten den Kanal in ihrem strategischen Audiomarketing berücksichtigen. Und sich überlegen, wie sie ihren Content dort präsentieren.
Das verlangt zusätzliche Ressourcen.
Unsere 5 Cent dazu:
Die Reichweite, die Podcastformate auf YouTube derzeit erzielen, sind überschaubar. Es sei denn, ihr seid bekannte YouTuber mit einer bestehenden Community, also Teil des Ökosystems.
Das wiederum heißt: No Panic. Tastet euch an den Kanal heran und bindet eure Podcasts notfalls mit einem Podcastcover, also einem statischen Bild, ein.
Daran könnt ihr feilen. Filmt euch während der Podcastproduktion und arbeitet mit kleinen Trailern für einzelne Folgen. Die könnt ihr nicht nur auf YouTube, sondern auch für andere Social Media-Kanäle nutzen.
Überlegt, inwiefern euer Format Video-Podcast-tauglich ist – und ob es in eurem Setting Sinn macht, das Engagement auszuweiten.
Aus unserer Erfahrung heraus ist das Format Podcast gerade deshalb erfolgreich, weil es nebenbei konsumierbar ist. Wenn ihr aber beispielsweise eine Talkshow mit bekannten Gästen produziert, kann eine Video-Version durchaus erfolgversprechend sein.
Fazit: YouTube ist als Plattform für das Audiomarketing wichtig. Wer sich jetzt schon auf der Plattform ausprobiert, ist ggf. besser gerüstet für weitere Marktbewegungen. Aber nicht jedes Format taugt für einen Video-Podcast.
Die vorhandenen Ressourcen (Personal, Budget), Zielsetzung und Content entscheiden am Ende darüber, wie genau ihr YouTube in eure Contentstrategie einbinden könnt und möchtet.
Dafür gibt es kein Pauschalrezept.
Ihr habt Fragen? Her damit! Sendet uns einfach eine Mail an hello@soundsandpods.studio oder verratet uns hier, wie wir euch genau unterstützen können.